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Literaturproduktion und ihre Inszenierung um 2000
Louise Reader
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Die Studie untersucht die öffentliche Darstellung des Schreibprozesses Peter Kurzecks. Seine mehrbändige autofiktionale Romanreihe Das alte Jahrhundert sowie seine frei eingesprochenen Hörbücher wurden im Feuilleton einhellig als außergewöhnlich besprochen. Sie gelten als authentische Rarität in einem sich ansonsten zunehmend popularisierendem Literaturbetrieb. Die Arbeit zeigt hingegen, dass das Phänomen Kurzeck keinesfalls abseits eines ökonomisierten und medialisierten gegenwartskulturellen Feldes steht. Vielmehr lassen sich typische populäre und ökonomische Mechanismen ablesen wie u.a. Mehrfachadressierung, Zweitverwertung, Serialität und Fankultur. Auch das Phänomen Kurzeck selbst wirkt auf das Feld ein, von dem es sich abzusondern scheint, und zwar nicht trotz des autonomieästhetischen Gestus, sondern gerade deswegen. Kurzeck wird mithin als gegenwartsästhetisches Phänomen untersucht, bei dem Marktdistinktion zum Verkaufsargument wird.Exemplarisch an Kurzeck wird gezeigt, dass sich Formationen des gegenwartskulturellen Feldes um 2000 auch dort ablesen lassen, wo sie nicht erwartet werden. Die Arbeit regt dazu an, einen emphatischen Literaturbegriff als grundsätzlich produzierbar und konsumierbar zu verstehen, mit Blick auf Kurzeck als werkpolitischer Effekt der Selbst- und Schreibdarstellung einer Autorfigur. Als Beitrag zur Gegenwartsliteraturforschung regt sie darüber hinaus zur Reflexion der literaturwissenschaftlichen Haltung gegenüber ihrem Gegenstand und den eigenen Forschungspraktiken an.Methodisch verbindet sie feldtheoretische Fragen mit close readings nicht nur literarischer Texte und ihrer Vorarbeiten aus dem Nachlass Kurzecks, sondern auch von Interviews, Preisreden, Videoaufnahmen von Lesungen, einem öffentlichen Manuskriptdiktat im Frankfurter Literaturhaus sowie der Peter-Kurzeck-App. Das dafür entwickelte umfassende methodische Modell stellt einen generellen Vorschlag dar zur Analyse gegenwartsliterarischer Gegenstände, bei der literaturwissenschaftliche Methoden mit ökonomischen, paratextuellen, soziologischen, praxeologischen und kulturästhetischen Aspekten im Dialog stehen.
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Nicola Menzel ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik der Goethe-Universität Frankfurt und Koordinatorin des Fortbildungsprogramms „Buch- und Medienpraxis“.
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